Ein Problem wächst und wächst: Die Politik bekommt „Generation Nichtschwimmer“ auch nach Lockdowns nicht in den Griff.
Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist alarmiert. Mit erheblichem Aufwand versucht man die steigende Nichtschwimmer-Problematik in Hessen abzuwenden. In konkreten Zahlen heißt es, dass circa 50 000 Kinder in Hessen pandemiebedingt nicht schwimmen lernten. Doch die Umstände sind schwierig. Viele Schwimmbäder im Bundesland sind auf einem alten Stand, es fehlen Schwimmflächen ebenso Fachkräfte in den Schulen und die extrem gestiegenen Energiekosten stellen den Erhalt bzw. Betrieb der Schwimmstätten auf eine zusätzliche Probe.
Laut aktueller Medienberichte ergibt sich eine erschreckende Entwicklung:
Vor Corona absolvierten etwa 80 Prozent der Kinder einen Schwimmkurs mit dem „Seepferdchen“. Jetzt, nach der Pandemie sind es gerade noch 60 Prozent, die im Anschluss an den Kurs die Grund-Schwimmfähigkeit beherrschen. Für etliche Familien ergibt sich im Alltag eine frustrierende Wahrheit: Die existierenden Schwimmkurse sind fast komplett ausgebucht und selbst die Wartelisten sind enorm.
Allerdings ist auch eine allgemein schlechtere Bewegungsfähigkeit junger Kinder zu beobachten im Bereich Motorik. Das nehmen auch Ärzte und Gesundheitsämter wahr.
„Was Hessen aktuell erfährt, ist die Zuspitzung eines Problems, welches schon Jahre lang existiert und durch Corona einen massiven Schub erfuhr“, so Dirk Gaw, sportpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag.
„Das komplette Lockdown der Sportstätten seitens der Landesregierung war ein extrem restriktiver Schritt, dessen Negativfolgen gegenwärtig erst wirklich sichtbar werden. Angemessene Hygiene-Konzepte und Abstandsregeln hätten den
Sportvereinen- und Verbänden sehr wohl Spielraum gelassen, um beispielsweise Schwimmunterricht oder Sport anzubieten. Erhebliche Defizite in der Bewegungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen sind ein Lockdown-Resultat.
Die Landtagsfraktion der AfD weist seit Jahren daraufhin, dass die Schwimmfähigkeit von Kindern und sogar Erwachsenen rückläufig ist. Jetzt sollten Taten seitens der Regierung folgen. Zusätzliche Schwimmflächen ausweisen, aktiv Schwimmausbilder fördern, Bäder hinsichtlich der Energiekosten entlasten und nicht nur ein Plus an Schwimmkursen mit Blick auf die Quantität ist geboten, sondern Fokus muss auf der Qualität liegen.
Das Ziel muss lauten: Alle Kinder im Grundschulalter sollten schwimmen können“, so Gaw abschließend.