Soziale Herkunft, Alter, ethnische Herkunft, Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, Religion und Weltanschauung — der Hessische Rundfunk legt bei der Auswahl seiner Mitarbeiter Wert auf Diversität und wie Diversität funktioniert, will gelernt sein. So hat der Hessische Rundfunk mit acht der zwölf Volontäre im Jahrgang 2019/2020 den umstrittenen Blue-Eyed-Workshop durchgeführt. Teilnehmer die in die Gruppe der Blauäugigen eingeteilt werden, werden dort schikaniert, gedemütigt, traktiert und psychologischem Stress ausgesetzt. Das ergaben zwei Anfragen der AfD-Fraktion (Teil 1; Teil 2).
Dazu Arno Enners, Mitglied im Hessischen Rundfunkrat und stellv. medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag: „Neben einer Vielzahl von Workshops zum Thema Diversität hat der Hessische Rundfunk auch den Blue-Eyed-Workshop des Unternehmens ‚Diversity Works‘ angeboten. Für mediales Aufsehen sorgte dieser Workshop vor allem, weil er bei der Bundeswehr und der Polizei angeboten wurde.“ Die BILD-Zeitung titelte dazu im Sommer 2021: „Weiße sollen sich für ihre Hautfarbe schämen“. Enners weiter: „In diesem Workshop werden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Blauäugige werden dort als Menschen dargestellt, die weniger wert seien als braunäugige Menschen. Der Workshop wurde zudem bereits an mehreren Schulen durchgeführt, auch an einer Schule in Köln. Laut BILD-Zeitung fühlten die Schüler sich nach den Workshop-Methoden ‚verloren, unterdrückt, aggressiv, traurig‘. Wie es den Volontären des Hessischen Rundfunks danach ergangen sein mag und ob sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen mussten, ist nicht bekannt.“
Das Thema Diversität spielt in verschiedenen Kontexten vieler Seminar- und Workshopthemen eine Rolle, so der Hessische Rundfunk. Offenbar sind es so viele, dass eine ‚eindeutige Quantifizierung nicht möglich‘ ist, wie der Hessische Rundfunk ebenfalls mitteilt. „Das wirft ein erschreckendes Licht auf das Innenleben des Hessischen Rundfunks, der offenbar journalistische Standards über Bord wirft und lieber einen umstrittenen Workshop anbietet, welcher eher an die Methoden einer Sekte erinnert.
Wir fordern, dass eine durch Rundfunkbeiträge finanzierte Anstalt des öffentlichen Rechts keine Schulungen oder Workshops anbietet, die sich auf die Fahne geschrieben hat, Menschen in Gruppen einzuteilen, um sie ‚in höchstem Maße am eigenen Leib‘ spüren zu lassen, welche Auswirkungen Diskriminierung hat, indem sie systematisch fertiggemacht werden.“
V. i. S. d. P.: Arno Enners, Mitglied im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks und Mitglied der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag