Die AfD fordert mit ihrem heutigen Antrag den aktuellen hessischen Lehrplan zur Sexualerziehung durch die bis zum Jahr 2016 verbindliche Fassung zu ersetzen. Dazu Heiko Scholz, bildungspolitischer Sprecher der AfD:
„Gegen den erbitterten Widerstand der katholischen Bischöfe, zahlreicher Elternverbände und nicht zuletzt gegen das Votum des Landeselternbeirates erklärte Kultusminister Lorz den aktuell gültigen Lehrplan im August 2016 per Ministerentscheid für verbindlich. Es war ein Geschenk an die Grünen und der Preis für das Zustandekommen der schwarz-grünen Regierungskoalition.
Bereits unsere Kinder sollen so früh wie möglich lernen, ihr Denken und Fühlen nicht mehr an der evolutionär bewährten Familie aus Vater, Mutter und ihren Kindern auszurichten, sondern an einer imaginierten ‚sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt‘. Sie sollen ihr ‚soziales Geschlecht‘ permanent hinterfragen und das mitten in der Pubertätsphase, die ohnehin eine Identitätsfindungsphase ist. Das ist unverantwortlich.
Ein weiterer Punkt, den auch der Hessische Philologenverband kritisierte, ist, dass der Lehrplan nicht mehr wie in der Version bis 2016 zur ‚Toleranz‘ von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen erziehen soll, sondern zur ‚Akzeptanz‘. Die als Bildungs- und Erziehungsziel ausgewiesene Akzeptanz im Sinne von Gutheißen geht sowohl über Respekt als auch Toleranz weit hinaus. Diese Forderung verstößt gegen das Indoktrinationsverbot und die Neutralitäts- und Zurückhaltungspflicht des Staates. Zu diesem Schluss kommt auch ein Rechtsgutachten von Prof. Christian Winterhoff vom August 2016.
Wir fordern eine Rückkehr zum Sexualerziehungslehrplan, der bis 2016 gültig war, damit garantiert werden kann, dass in der Schule der Versuch unterlassen wird, die Schüler mit dem Ziel zu indoktrinieren, ein bestimmtes Sexualverhalten zu befürworten oder abzulehnen. Diesen Anspruch formulieren nicht nur wir, sondern auch das Bundesverfassungsgericht.“
V. i. S. d. P.: Heiko Scholz, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag