Handel lehnt 2G-Modell ab: „Unverhältnismäßig und kopflos“
Ministerpräsident Bouffier will, dass für den Einzelhandel mit Ausnahme der Angelegenheiten des täglichen Bedarfs nur noch die 2G-Regel gilt. Dagegen wehren sich nun die Betroffenen. Am Mittwoch legte der Handelsverband Deutschland (HDE) ein Gutachten vor, demzufolge weitere Einschränkungen rechtswidrig sind. Dazu Andreas Lichert:
„Einzelhändler sind noch nie ein relevanter Treiber der Corona-Pandemie gewesen und das Infektionsrisiko bei Einhaltung der Hygieneregeln ist gering, wie das RKI selbst im Control-COVID-Papier vom Februar darlegt. Für das Infektionsgeschehen ist diese Regelung also nicht entscheidend, sehr wohl aber für die wirtschaftliche Situation der Einzelhändler und ihrer Mitarbeiter.
Hier werden rund ein Drittel der Kunden ausgeschlossen, weil sie ungeimpft sind. Wir teilen daher die Einschätzung des Einzelhandelsverbandes, dass diese Regelung nicht verhältnismäßig ist und fundamental in die Rechte der Einzelhändler eingreift. Mit Masken, Abstand und Hygieneregeln ist Einkaufen sicher genug.
Die Ungeimpften auszuschließen, ist vor allem Ausdruck eines hilflosen Aktionismus, der an Schikane grenzt. Anstatt anzuerkennen, dass 2G Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist, wird auf dem Rücken der Einzelhändler, die erhebliche Umsatzeinbußen verkraften müssen, die Fiktion aufrechterhalten, dass Geimpfte den Virus nicht übertragen, was nachweislich falsch ist.
Statt schuldenfinanzierte Finanzhilfen auf den Weg zu bringen, sollte die Landesregierung den Händlern einfach ermöglichen, ihrer Arbeit nachzugehen und selbst ihr Geld zu verdienen. Bisher hat nicht das Corona-Virus einen großen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, sondern die unverhältnismäßigen und kopflosen Maßnahmen der Regierung.
Früher oder später werden das die Regierungen erkennen müssen. Hoffen wir, dass bis dahin nicht noch viele Einzelhändler der fehlgeleiteten Politik zum Opfer fallen.“
V. i. S. d. P.: Andreas Lichert, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag