Laut Ministerpräsident Boris Rhein und Kultusminister Dr. Alexander Lorz wird die Eingangsbesoldung der Grundschullehrer ab August schrittweise auf A13 angehoben. Nach Abschluss der Anpassung, die in sechs Schritten bis zum Jahr 2028 erfolgen soll, wird die Landesregierung jährlich 108 Millionen Euro aufbringen müssen.
Dazu Heiko Scholz, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag:
„Mit dem Beschluss karikiert die CDU-geführte Landesregierung ihre bisherige Politik in der Frage der A13-Besoldung für Grundschullehrer. Als aus dem linken Flügel der Opposition die Forderung nach einer Einheitsbesoldung von Lehrern an Grund- und weiterführenden Schulen vorgetragen wurde, hat die Landesregierung sie mit Verweis auf die Haushaltslage und die Finanzierung abgelehnt. Scheinbar haben Ministerpräsident und Kultusminister auf der Baustelle des Wiesbadener Stadtschlosses noch eine Schatzkiste gefunden, aus deren Inhalt sie das Programm nun doch finanzieren können.
Die AfD-Fraktion war in der Frage der Einheitsbesoldung von Lehrern an Grund- und weiterführenden Schulen immer zurückhaltend. Aus der geringeren Studiendauer im hessischen Grundschullehramt in Kombination mit einer im Unterschied zum Lehramt an weiterführenden Schulen weniger zeitaufwendigen Unterrichts-Vor- und Nachbereitung ergibt sich nicht zwingend der Anspruch auf eine gleiche Besoldung. Der heutigen Ankündigung von Ministerpräsident Rhein und Kultusminister Lorz haftet der Geschmack eines teuren und unüberlegten Wahlkampfgeschenks an.“
Dass diese Überlegungen mehr als zutreffend sind, zeigt auch die Reaktion des hessischen Philologenverbandes (hphv). Dieser stellte in einer eigenen Pressemitteilung [1] fest, dass „der quasi voruniversitäre Unterricht in der Oberstufe, der zur allgemeinen Hochschulreife führen soll, eine tiefgründige, zeitintensive Unterrichtsvorbereitung [erfordert]. Hinzu kommen die Abiturprüfungen mit hoheitlichem – auch justiziablem – Charakter, die entsprechenden Vorbereitungs-, Korrektur- und Prüfungsstress verursachen. Diese Arbeitsbelastung muss sich auch in der Besoldung spiegeln.“ Verbunden wird diese Feststellung mit der Forderung nach der Einstiegsbesoldung für Grundschullehrkräfte nun auch die Bezahlung des gymnasialen Personals „konsequenterweise auf A14 [zu] steigern“, da „eine einheitliche Besoldung für gleichermaßen wertvolle, aber unterschiedliche Arbeit […] nicht zu legitimieren“ sei.
V. i. S. d. P.: Heiko Scholz, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag