Die Ziele des Bologna-Prozesses – Vergleichbarkeit von Studiengängen und -abschlüssen in Europa und Anhebung der internationalen Mobilität von Studenten – wurden in Hessen aus Sicht der AfD weitgehend verfehlt. Dazu sagt Frank Grobe, wissenschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion:
„Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD hervorgeht, hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Anzahl der Bachelorstudiengänge an hessischen Hochschulen um 179 und die der Masterstudiengänge sogar um 202 erhöht. Dies stellt keinen Qualitätsgewinn für die Wissenschaft und Lehre dar, sondern vielmehr eine zunehmende Aufsplitterung in kleine, mitunter absurd anmutende Teildisziplinen. An der Uni Marburg kann man beispielsweise seit zwei Jahren das Fach ‚Beratung im Kontext Rechtsextremismus‘ studieren. Glaubt irgendjemand, dass mit solch einem Studiengang eine verbesserte Vergleichbarkeit mit dem Studium im europäischen Ausland erreicht wird?
Aus der Antwort der Landesregierung geht auch hervor, dass die Mobilität unter Studenten, die aus dem Ausland zu uns kommen, in den vergangenen zehn Jahren nur marginal zugenommen hat. Auch dieses Ziel wurde also weitgehend verfehlt.
Wir fordern daher eine Rückbesinnung auf die klassischen Hochschulfächer, wie sie auch vor dem Bologna-Prozess in Deutschland erfolgreich gelehrt wurden und dem Hochschulstandort Deutschland ein international hohes Ansehen verschafft haben.“
V. i. S. d. P.: Dr. Frank Grobe, wissenschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag