In Raunheim wurde der Muezzinruf nun zur dauerhaften Institution gemacht.
Anders als etwa in Köln gibt es dort keine Befristung mehr. Fortan ertönt jeden Freitag vier Minuten lang der Muezzinruf. Im Fastenmonat Ramadan täglich. Dazu Volker Richter:
„Die Entscheidung, den Muezzinruf nun unbefristet in Raunheim einzuführen, ist eine Entscheidung für die Intoleranz. Es ist ein Dammbruch, weil es den Überlegenheitsanspruch einer Religion zu einer dauerhaften Normalität erklärt. Wörtlich übersetzt heißt es im Muezzinruf: ,Es gibt keinen Gott außer Allah‘. Das ist nicht tolerant. Das ist nicht gleichzusetzen mit Kirchenglocken, sondern das ist ein Herrschaftsanspruch. Wer öffentlich ruft, dass es keinen Gott außer Allah gibt, stellt seinen Gott nicht neben den christlichen oder jüdischen, sondern darüber. Die Stadtverordnetenversammlung in Raunheim hat so einstimmig beschlossen, ein Zeichen für Intoleranz zu setzen.
Religionsfreiheit und kulturelle Gleichstellung sind wertvolle Errungenschaften, die es zu bewahren und zu schützen gilt. Doch sobald der Herrschaftsanspruch und der Alleinstellungsanspruch einer Religion das dauerhafte Recht bekommen, sich lautstark über andere zu erheben, geben genau diese Werte verloren, die man zu schützen glaubt.“ V. i. S. d. P.: Volker Richter, integrationspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag