Fachartikel

im HESSEN REPORT von Andreas Lichert

Die Energiekrise folgt aus der linksgrünen Energiewende

Schwarz-Grün zerstört die wirtschaftlichen

Existenzgrundlagen Hessens!

Deutschland hat die höchsten Strompreise weltweit. Im April 2022 mussten die Bürger mindestens 40,6 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zahlen. Damit gehen auch enorme Gaspreise einher, weil die Gasverstromung zur Deckung des Bedarfs weiterhin notwendig ist. Ein 4-Personen-Haushalt muss derzeit beim Abschluss eines neuen Vertrags mit Kosten von fast 10.000 Euro für Strom und Gas rechnen. Das sind rund 819 Euro im Monat!

Für diese immense Belastung der Strom- und Gaskunden sind die Bundesregierung und in Hessen die schwarz-grüne Landesregierung verantwortlich, da sie die längst gescheiterte Energiewende noch immer vorantreiben. Ein Ende der Preisexplosion ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: In den nächsten Monaten drohen neuerliche Preissteigerungen.

Auch die Industrie muss extreme Strompreise verkraften. Bereits 2021 zahlten Deutschlands Unternehmen mit 18,13 Cent pro Kilowattstunde den höchsten Strompreis. Im ersten Quartal 2022 stieg er sogar um 80,6 Prozent auf 32,75 Cent pro kWh an. Unsere Unternehmen werden dadurch auf dem Weltmarkt immer weniger konkurrenzfähig. Besonders die Metall- und Elektro- sowie die Chemieindustrie sind von der Energiepreiskrise betroffen. Laut einer Umfrage von Gesamtmetall unter den Mitgliedsfirmen der Arbeitgeberverbände der M+E-Industrie leiden 97 Prozent erheblich unter den Kostensteigerungen bei Energie und energieintensiven Vorleistungen. Jeder sechste Betrieb sieht sogar seine Existenz gefährdet. Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander warnte daher eindringlich: „Die Energiekrise trifft die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie mit voller Wucht – und zwar über alle Branchen und Größen hinweg. Von einer stabilen Lage kann absolut keine Rede sein.“ Eine Gasmangellage würde die Probleme noch weiter verschärfen.

Fast jedes fünfte Unternehmen erwägt daher, energieintensive Bereiche ins kostengünstigere Ausland zu verlegen. Wie eine Ifo-Umfrage für die Stiftung Familienunternehmen ergab, plant ein Viertel aller Unternehmen wegen der Energiepreise den Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland. 57 Prozent gaben an, geplante Investitionen zu verschieben, und 17 Prozent wollen energieintensive Geschäftsfelder ganz aufgeben. Der Vorstand der Stiftung, Rainer Kirchdörfer, sprach von einem Alarmsignal: „Wir sehen seit einiger Zeit eine schleichende Verlagerung industrieller Wertschöpfung. Dies werden wir als Deindustrialisierung und Wohlstandsverlust erst in Jahren spüren – dann aber unumkehrbar.“

Besondere Aufmerksamkeit erregte im vergangenen Jahr die BASF: Nachdem der Chemieriese im dritten Quartal 2022 in Deutschland Millionenverluste hinnehmen musste, hat er angekündigt, sich künftig verstärkt nach China zu orientieren. In der Metropolregion Rhein-Neckar könnte diese Schwerpunktverlagerung des nach Umsatz weltgrößten Chemiekonzerns Tausende Arbeitsplätze gefährden.

Die besorgniserregende Abwanderung unserer Schlüsselindustrien beschleunigt sich zusehends. Dabei wirken mehrere verhängnisvolle Faktoren zusammen, denn zur Energiekrise kommen überzogene bürokratische Auflagen und der zunehmende Fachkräftemangel hinzu. Letzterer wird sich in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren dramatisch verschärfen, wenn die geburtenstarke Generation der Babyboomer ins Rentenalter eintritt.

Vielen Branchen und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen ist eine Auslagerung ihrer Kapazitäten nicht möglich; sie sind deshalb noch stärker in ihrer Existenz bedroht und müssen oft ganz aufgeben. Mit ihnen schwinden nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch in Jahrzehnten oder gar in Jahrhunderten gewachsene Traditionen. Für unser Bundesland ist ein solcher Verlust besonders bedrohlich, denn mehr als 99 Prozent der hessischen Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Sie haben eine „zentrale Bedeutung für Beschäftigung und Ausbildung, Versorgung, Innovationen und Wirtschaftsleistung“. Damit sind sie „das Rückgrat der hessischen Wirtschaft“. Eine weitsichtige Wirtschaftspolitik würde diesen „Jobmotor Nummer eins“ pflegen. Stattdessen betreibt die Landesregierung, gemeinsam mit der rot-gelb-grünen Bundesregierung, wissentlich und willentlich die Deindustrialisierung Deutschlands. Sie zerstört unseren Wohlstand, unsere soziale Sicherheit und die wirtschaftlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen.

Aufgrund des wachsenden Anteils „erneuerbarer“ Energiequellen wird es überdies vermehrt zu Blackouts kommen – mit fatalen Folgen. Die in einem Industrie- und Hochtechnologieland nötige Sicherheit der Stromnetze ist immer weniger gewährleistet. Laut dem Bundesverband der Energie‐ und Wasserwirtschaft besteht ab diesem Jahr eine Unterdeckung der Energieversorgung. Damit steigt auch die Abhängigkeit von ausländischen Anbietern, insbesondere von solchen, die Atomstrom nutzen. Während sich die Ampel-Koalition und die schwarz-grüne Landesregierung ihrer Energiewende rühmen, beziehen wir teuren Strom aus den Kern- und Kohlekraftwerken unserer Nachbarländer.

Die volatile, unsichere Windenergie bewirkt auch einen enormen Flächenverbrauch. Um die jährliche Strommenge eines Kernkraftwerkes zu ersetzen, benötigt man rund 3.000 Windturbinen auf einer etwa 500-mal so großen Fläche. Das heißt: Zum Ausgleich für ein einziges Kernkraftwerk müsste man 1.012 Quadratkilometer bzw. fast 40 Prozent des gesamten Saarlandes mit Windrädern zustellen! Durch diesen unverantwortlichen Raubbau gehen Wälder, Naturschutz- und Naherholungsgebiete verloren; unsere einstmals schönen hessischen Landschafen verwandeln sich in triste, „verspargelte“ Einöden.

Auch das ist eine Folge der angeblich so „ökologischen“ Energiewende. Sie resultiert aus einer völlig Verengung des Blickwinkels. Während wir als AfD Natur- und Landschaftsschutz ganzheitlich begreifen, reduzieren ihn die Altparteien nur noch auf die beinahe zum Fetisch gewordene Klima-Politik.

Auch der Tierschutz ist den Klima-Ideologen offenbar gleichgültig: Jährlich sterben rund sechs Prozent aller Mäusebussarde und drei Prozent der Rotmilane in Deutschland durch Zusammenstöße mit Windrädern. Es handelt sich dabei um viele Tausende dieser großen und immer seltener werdenden Greifvögel. Auch die Verluste bei der Fledermaus-Population sind erschreckend. Noch weniger scheren sich die Anhänger der Klima-Religion aber um die ca. 1,2 Billionen Insekten, die der Windenergie jedes Jahr zum Opfer fallen. Auch sie sind ein Teil unseres Ökosystems.

All diese Opfer sind jedoch völlig überflüssig, denn an der jährlichen globalen Zunahme von 0,000243 Prozent CO2 ist Deutschland nur zu 1,85 Prozent beteiligt. Das macht insgesamt 0,0000045 Prozent aus. Für das Weltklima ist dieser Anteil irrelevant. Unser Ausstieg aus der Kohleenergie ist daher bedeutungslos. Trotzdem misst die schwarz-grüne Regierung dem Kampf gegen den „Klimawandel“ höchste Priorität zu.

Überdies ist CO2 auch nicht per se schädlich, sondern für das Wachstum der Pflanzen unverzichtbar. Ein etwas höherer CO2-Anteil steigert die landwirtschaftlichen Erträge und verbessert die globale Ernährungslage.