Fachartikel
im HESSEN REPORT von Klaus Herrmann
Kriminalitätsanstieg in Hessen: wir fordern Dunkelfeldstudie für realistisches Lagebild
Es gibt kein realistisches Lagebild der Inneren Sicherheit in Hessen!
Viele Hessen haben das Gefühl, dass die Städte immer unsicherer werden, obwohl die Regierung noch vergangenes Jahr behauptete, die Kriminalität sei auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Mittlerweile ist die Kriminalität wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen: 2022 gab es laut Kriminalstatistik 368.579 Straftaten in Hessen. Das sind 32.549 mehr als im Vorjahr. Doch wie aussagekräftig sind diese Zahlen überhaupt? Der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Klaus Herrmann, erklärt: „Die Kriminalstatistik wiegt die Hessen in trügerischer Sicherheit.“
Wie in den Vorjahren wird von Seiten der Regierung beschönigt und gejubelt. Es wird mehr Wunsch als Wirklichkeit dargestellt. Über die tatsächliche Kriminalitätslage könnte nur eine Dunkelfeldstudie Aufschluss geben. Herrmann: „Wir fordern seit Jahren eine solche Studie, doch diese wird vom Innenminister und den Regierungsfraktionen immer wieder abgelehnt! Das zeigt, dass man gar kein Interesse daran hat, ein möglichst realistisches Lagebild zu erhalten.“
Die AfD fordert eine Dunkelfeldstudie, weil es sich bei der Kriminalstatistik um eine Hellfeldstatistik handelt, in die nur die der Polizei und Justiz bekannt gewordenen Straftaten einfließen. Wenn Menschen aus Angst, Scham oder Resignation keine Anzeige erstatten, werden diese Straftaten nicht berücksichtigt. Im Rotlichtmilieu oder beim Drogenhandel wird die Zahl der Straftaten massiv vom Kontrolldruck der Polizei beeinflusst. Weniger Kontrollen führen zu weniger festgestellten Straftaten und damit zu niedrigeren Fallzahlen in der Statistik.
Herrmann: „Wenn weniger Fälle angezeigt werden, führt das nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu weniger Sichtbarkeit! Wirklich bedrohlich sind zum Beispiel die stark gestiegenen Fälle bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Aber auch die wieder deutliche Zunahme der Straßenkriminalität. Wer hier von einer niedrigen Kriminalitätsbelastung und rückläufigen Straftaten spricht, blendet die Realität aus oder täuscht wider besseren Wissens die Öffentlichkeit.“
Wenn es dem Innenminister wirklich um eine realitätsnahe Darstellung der Sicherheitslage in Hessen ginge, wäre es an der Zeit, nicht länger die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Dazu gehört auch, Sachbeschädigungen und Gewalttaten von Linksextremisten nicht länger zu verharmlosen sowie weitere Investitionen in Ausstattung und Personal bei der Polizei zu veranlassen, um die Sicherheitslage in Hessen zu gewährleisten. Herrmann: „Wir als AfD möchten, dass sich die Bürger nicht nur in trügerischer Sicherheit wiegen, sondern tatsächlich auch sicher leben.“
Zuletzt hat die AfD am 23. Februar 2022 eine Dunkelfeldstudie im Landtag gefordert und alle anderen Fraktionen haben sie abgelehnt. Herrmann: „Die Altparteien haben einmal mehr bewiesen, dass bei ihnen nicht die Sicherheit der Bürger im Vordergrund steht, sondern der Kampf gegen die AfD um jeden Preis. Sie sind bereit, vernünftige politische Forderungen der AfD ohne Rücksicht auf einen möglichen Schaden für die Gesellschaft zu opfern. Wer noch Zweifel daran hatte, dass sich diese Altparteien gegenüber der AfD wie Block- oder Kartellparteien verhalten, wurde jetzt eindeutig eines Besseren belehrt.“
Eine Dunkelfeldstudie für Hessen wird die AfD dennoch weiterhin fordern. Denn auch der Verweis des Innenministers auf eine große Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamts (BKA) kann keine landesspezifische Dunkelfeldstudie ersetzen. Nur mit der AfD wird es ein realistischeres Lagebild der Kriminalität in Hessen und ein hartes Durchgreifen gegen Straftäter geben.
Hintergrund Dunkelfeldstudie:
Straftaten, die nicht erkannt werden, gehören zum absoluten Dunkelfeld. Diese Taten bleiben dem Zugriff der Forschung verschlossen. Straftaten, die erkannt aber nicht angezeigt werden, gehören zum relativen Dunkelfeld. Hier kann die Forschung z. B. durch Befragung genauere Informationen zu Straftaten, Tätern und Opfern erlangen. Auch bestimmte Berufsgruppen, wie Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Sozialarbeiter können aufgrund ihrer Tätigkeit Kenntnisse von Vorfällen haben, die für die PKS relevant sind, aber der Polizei nicht bekannt werden. Diese Erkenntnisse die hier gewonnen werden, tragen zu einem realistischeren Kriminalitätslagebild bei.